Die Lebenswerkstatt hat sich an der EBS mittlerweile voll etabliert. In verschiedenen Modulen lernen unsere SchülerInnen von Klasse 1 bis 10, worauf es im Leben nach der Schule wirklich ankommt. Ganz besondere Lebenswerkstatt-Wochen mit drei heldenhaften Persönlichkeiten hatte nun die Klasse 2b und ihre Klassenlehrerin Frau Brändle im Modul ‚Helden gesucht‘.
Ein unachtsamer Moment, eine ungeschickte Bewegung – ein Unfall kann schnell passieren. Oft gehen diese Unfälle dann glimpflich aus. Wie man das Leben heldenhaft meistert, wenn dem nicht so ist, zeigte Herr Bitzer den SchülerInnen sehr eindrucksvoll. Seit einem Unfall auf dem Skaterplatz am Stadtsee sitzt er brustabwärts gelähmt im Rollstuhl. Den SchülerInnen erklärte er nicht nur sein vor dem Schulgebäude geparktes umgebautes Auto, sondern vermittelte in Rollenspielen auch noch den hilfreichen Umgang mit Mitmenschen im Rollstuhl.
Das Thema Unfall war den SchülerInnen nach dem Busunglück kurz vor Michelwinnaden leider noch präsent. Um Ängste zu nehmen und Selbstvertrauen aufzubauen, war Alltags- und Ehrenamtsheldin Frau Voserau vom DRK eingeladen. Mit viel Feingefühl zeigte sie ihren Materialrucksack und den Krankenwagen, den die SchülerInnen mit viel Interesse ausgiebig erkundeten. Zum Schluss wurde dann noch unter fachmännischer Anleitung ein Verband angelegt.
Über Verbände oder gar medizinische Versorgung wäre er froh gewesen: Jrfan aus Klasse 8, der sich vor nicht allzu langer Zeit aufmachte und heldenhaft und mit unbändigem Willen ganze 8 Monate zu Fuß vor den Taliban aus seinem Mutterland Afghanistan floh. Über Pakistan, den Iran, die Türkei, Bulgarien, Serbien, Bosnien, Slowenien, Italien, die Schweiz und Frankreich gelang er schlussendlich nach Deutschland, wo er seit diesem Schuljahr die EBS besucht. Sein Rat an seine MitschülerInnen? Seid froh, wie gut es euch hier geht. Ihr dürft in die Schule, ihr seid frei.